Vorwort

Mechanische Musikinstrumente waren in der Rokokozeit sehr beliebt. Die größten Meister des 18. Jahrhunderts, J. Haydn, W.A. Mozart und L. v. Beethoven schufen für die beliebten „Flötenuhren“ sogar Originalkompositionen. Bei den Flötenuhren handelt sich um eine automatische Miniaturorgel mit einer Pfeifenreihe. Joseph Haydn (1732-1809) schrieb bereits während seiner Hofkapellmeisterzeit beim Fürst Esterházy Stücke für Musikuhren, die von dem Mönch P. Primitivus Niemecz gebaut wurden. Dieser war im Dienst des Fürsten Esterházy nämlich als Bibliothekar tätig und sein „Hobby“ war die Konstruktion von mechanischen Uhren. Drei solcher Uhren sind bis heute erhalten und stammen aus den Jahren 1772, 1792 und 1793. 32 „Flötenuhrstücke“ oder auch „Stücke für ein Laufwerk“ genannt, sind heute als Klavierstücke überliefert und spielbar. Oft hört man eine Auswahl als heitere Orgelwerke zur Vorstellung eines schönen Flötenregisters bei Orgelkonzerten.

Damit ein paar dieser anmutigen, reizenden Musikstücke auch auf hohen Holzblasinstrumenten eine Wiedergabe erfahren können, habe ich eine kleine Auswahl für Querflöte und Klarinette als zweistimmige Vortragsstücke bearbeitet. So ist für Instrumentalschülern auch eine zusätzliche  Möglichkeit des Zusammenspiels und -hörens gegeben, was für eine Instrumentalausbildung wichtig ist. Ebenso eignen sich diese kurzen Werke zur Darbietung bei kleinen Feierstunden, Lesungen und Schulkonzerten als Zwischenmusik. Ich habe verschiedene Formen, vom Menuett bis zum Marsch, so wie Stücke mit unterschiedlichen Taktbezeichnungen, Tempi und Tonarten ausgewählt, dass eine Gesamtdarbietung als kleine Suite auch möglich ist.

Diese heitere Musikbearbeitung wurde als kleines „Dankeschön“ für die immer gute und freundliche Zusammenarbeit mit Frau Marlene Loosmann geschrieben!

Norbert Hintermeier