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Weihnachtslieder-Kantate
Für Singstimme, Melodieinstrument und Harfe oder Tasteninstrument
Norbert Hintermeier
Vorwort
Eine Kantate (lat. cantare=singen) ist eine Gattungsbezeichnung für ein Vokalwerk. Sologesang mit einem weltlichen oder geistlichen Text und Instrumentalbegleitung waren im frühen 17. Jh. Teile dieser Kompositionsform.
Im 18. Jh. wurde diese Form erweitert. So wurde die Kantate auch zentrale Gattung der protestantischen Kirchenmusik. Kirchenkantaten von J.S. Bach oder Gg. Ph. Telemann sind die herausragenden Beispiele dieser Musikform.
Vorliegende „Weihnachtslieder-Kantate“ besteht aus acht beliebten Weihnachtsliedern, verbunden mit einer abwechslungsreichen Begleitung und auch mit reinen Instrumentalsätzen (z.B. „Pastoralvorspiel“ zu Nr. 6). Bei genauerer Betrachtung der Weihnachtslieder und ihrer Reihenfolge kann man auch Parallelen zum bekannten Weihnachtsevangelium nach Evangelist Lukas (Lk 2, 1-20) erkennen:
Herabkunft des Engels und Verkündigung
Freude bei den Hirten und Lobpreis
Das Eilen zur Krippe, die Anbetung und das Wiegen des Kindes
Allgemeiner Dankgesang („Ehre sei Gott in der Höhe“)
Kurze Daten zu den verwendeten Liedern:
„Vom Himmel hoch, o Englein kommt“ ist ein Lied, das auf das Jahr 1625 datiert ist. Das „eia, susani“ drückt das Unbeschwerte und Hoffnungsvolle aus, wenn man bedenkt, dass dieses Lied aus der Zeit des 30-jährigen Kriegs stammt.
„Kommet, ihr Hirten“ hat eine volkstümliche, böhmische Melodie. Die eingängige Melodik machte es zu einem der bekanntesten Hirtenlieder aus dem19. Jahrhundert.
„Als ich bei meinen Schafen wacht‘“ stammt aus einem Gesangbuch des frühen 17. Jahrhunderts. Es handelt sich dabei um ein sog. „Echolied“, was damals Mode war.
„Freu dich Erd‘ und Sternenzelt“ ist ein altböhmisches Lied, das bereits 1520 in Leitmeritz aufgezeichnet wurde.
„Ein Kind gebor‘n zu Bethlehem“ geht auf ein halblateinisches Mischlied aus dem 14. Jahrhundert zurück („Puer natus in Bethlehem“). Es wurde im 16. Jh. weit verbreitet.
„Lasst uns das Kindlein wiegen“ wurde bereits im Jahre 1613 erwähnt. Der Takt (6/8) und die Rhythmik tragen wesentlich zum Charakter dieses Wiegenliedes bei.
„Kindelein zart, von guter Art“ ist eine Volksweise aus dem 19. Jahrhundert und ist als weihnachtliches Wiegen- und Schlaflied sehr beliebt.
„Menschen, die ihr wart verloren“ stammt aus Münster (bzw. Trier 1847?). Dichter und Komponist ist der Geistliche Christoph Bernhard Verspoell (1810). Das Lied fand auch Aufnahme in das „Gotteslob“ (2013) unter der Nummer 245.
Diese „Weihnachtslieder-Kantate“ ist meinen lieben Musikfreunden, der Sängerin Dagmar Spannbauer zum Geburtstag (Termin der Uraufführung) und den verehrten Instrumentalisten, der Harfenistin Veronika Miller-Wabra, sowie dem Fagottisten Roland Polzer herzlichst gewidmet!
Norbert Hintermeier
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