ALBUMBLÄTTER UND MINIATUREN
für Klavier
VORWORT DES KOMPONISTEN
Es handelt sich um kleine graziöse, träumerische Stücke für Klavier, welche jeweils unabhängig voneinander als Widmungen oder Zufallsprodukte entstanden und nicht für Veröffentlichungen vorgesehen waren. Alle Stücke wurden von mir im Oktober 2018 aus verschiedenen Ordnern gesammelt, teilweise revidiert und in dieser Ausgabe zur Dokumentation zusammengeführt. Dokumentation meint aber nicht, dass sie als „Akten“ im Schrank - trocken und dunkel gelagert - verbleiben sollen; gerne dürfen die Stücke ans pianistische Tageslicht.
Zu den einzelnen Stücken:
Seite 1 und 2 ALBUMBLATT FÜR LINDA und ALBUMBLATT FÜR CARLA
Beide Stücke wurden 1988 komponiert für die Töchter meines Freundes und Kollegen Ernst Röhrig und seiner Frau Claudia. Das Manuskript zu „Linda“ ist nicht mehr auffindbar, lediglich die 2. Seite zu „Carla“ existiert noch. Kopien davon wurden damals auch nicht an die Eltern weitergegeben. Ich habe beide Stücke so nah am Urtext wie möglich aus meinem Gedächtnis rekonstruiert oder ergänzt.
Seite 4 ALBUMBLATT FÜR CHARLOTTE
Komponiert am 1. April 2018 zur Geburt von Charlotte, Tochter von Katharina Diehl und damit Enkelin unserer Freunde Dres. Hans-Peter und Ulla Rösler.
Seite 5 ALBUMBLATT FÜR FERDINAND
Komponiert am 7. Mai 2015. Ferdinand ist mein Enkel, Sohn unserer Tochter Astrid und unseres Schwiegersohnes Timon.
Seite 6 ALBUMBLATT FÜR SCHAMBES
Komponiert am 30. Juni 2007 zum Geburtstag meines Freundes Dr. Johann Baptist (Schambes) Rösler, ehemaliger Landtagspräsident und Bürgerbeauftragter von Rheinland-Pfalz, Vater von Hans-Peter Rösler (siehe „Charlotte“).
Seite 7 ALBUMBLATT FÜR ANNIKA
Komponiert am 5. Mai 2007 zur Taufe von Annika Biroth. Ihre Mutter Katrin ist die Schwester meiner Frau Bettina.
Seite 8 PHRYGISCHES NACHBILD
Komponiert am 22. August 2008 aus Laune. In Takt 28 kam ich an der unphrygischen Dur-Subdominante nicht vorbei.
Seite 9 und 10 SEHNOT und LEICHTE STUDIE
Sehnot(en) aus 1976 und Leichte Studie aus 1984 sind musikalische Lesespäße, bei denen durch enharmonisch komplizierte Notierung das Abspielen zur Hölle wird. Steigen beispielsweise die Noten, spielt man abwärts und umgekehrt. Bei „Leichte Studie“ verbirgt sich trotz kompliziert notierter Scheinrhythmik gar ein banales Etwas…
Seite 11 EIN FAULER WITZ
Komponiert am 25. März 1969, als Pennäler des Stefan-George-Gymnasiums Bingen während einer Schulstunde „unter der Bank“. Der Urtext wurde mit blauer Schultinte auf ein damals übliches Querformat-Notenheftblatt geschrieben, welches in einer Schulpause dem Regen ausgesetzt war und daher starke Verwaschungen aufweist.
Seite 12 TASTENPUTZ-ETÜDE
Schon als Kind beobachtete ich aufmerksam das Ritual des Tastenputzens am heimischen Flügel. Mit einem Staubtuch in der rechten Hand wurde im Sechsachteltakt von den schwarzen zu den weißen Tasten (meist zuerst aus der Tiefe zum Diskant hin) gewischt. So inspiriert erfand ich ca. 1965 die vorliegende „Etüde“.
Bei der Interpretation halte man in der rechten Hand ein handelsübliches Staubtuch, mit dem die Akkord-Cluster einigermaßen genau gewischt werden können. Komplizierte Fingersätze sind also überflüssig. Die Etüde sollte alle zwei Tage geübt werden; dadurch bleiben die Tasten sauber und der Reinigungsvorgang erhält durch die Linke-Hand-Begleitung eine musikalische Aufwertung.
Gerhard Fischer-Münster (geb.17. Nov. 1952) ist Komponist von Sinfonien, sinfonischen Werken, Kammermusik und Vokalmusik mit teils ironisch-satirischen, teils philosophisch-humanistischen Inhalten. Seine Werke finden weltweite Anerkennung durch Konzerte, Rundfunk und Fernsehen.
Vorgeprägt durch das musikalische Elternhaus (Vater Theo Fischer Komponist, Großvater Theodor Fischer Musiklehrer) studierte er am Konservatorium, der Musikhochschule und der Universität Mainz. Gedankenaustausch mit Jean Françaix, Kurt Hessenberg, Gottfried von Einem und weiteren namhaften Komponisten festigte seinen eigenwilligen Kompositionsstil. Von 1975 bis 2017 war er Dozent am Peter-Cornelius-Konservatorium Mainz (Komposition, Klavierimprovisation, Klarinette, Gründer und Leiter des Bläserensembles, Gründer und Leiter des Sinfonischen Blasorchesters). Darüber hinaus wirkt er als konzertierender Pianist, Dirigent und Gastdozent und ist Herausgeber der Reihe „Komponisten-Atelier“ (Loosmann-Musikverlag) mit Kammermusikwerken seiner Kompositionsschüler.
Gerhard Fischer-Münster (born 17. Nov. 1952) composes symphonies, symphonic pieces, chamber and vocal music, with both ironic-satiric and philosophic-humanistic contents. With his works he has achieved a worldwide reputation by concerts, radio and television.
Inspired by the musical family (father Theo Fischer composer, grandfather Theodor Fischer music teacher) he studied at the Conservatory, the Academy of Music and the University of Mainz. Exchange of ideas with Jean Françaix, Kurt Hessenberg, Gottfried von Einem and other well-known composers confirmed his idiosyncratic compositional style. 1975 – 2017 he was lecturer at the Peter-Cornelius-Conservatory in Mainz. (clarinet, composition, piano improvisations and conducted the wind chamber ensemble as well he foundet the Symphonic Wind Orchestra).
Additionally, he functions as pianist, conductor and guest professor and is editor of “Komponisten-Atelier” (Loosmann-publisher) with chamber compositions by Fischer-Münster’s students.
Viola Lehr (ZDF)
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